ECO-IDC
Fragen und Antworten rund um ECO
Akkus und Löten


Inline-Lötung
29.01.01
Isolierplatten
29.01.01
Loch im Akku
29.01.01
Frage:
Ich versucht, meine Einzelzellen zu verlöten, wurde aber nichts. Mit meiner 100 Watt Lötpistole bekomme ich nicht mal das Zinn am Akku geschmolzen, bevor die ganze Zelle heiß wird. Kann mir jemand Tips geben, wie ich die Zellen am besten Inline verlöte? Reicht die Leistung meiner Pistole? Wie heiß darf eine Zelle werden?
Antwort 1
Ich verlöte meine Akkus zwar nicht Inline, aber so ein paar Kleinigkeiten kann ich Dir berichten...
Für Inline-Lötung brauchst Du einen Lötkolben mit Spitze (Durchmesser der Enden ca. 10mm, min. 100 Watt). Nicht länger als 3-4 Sekunden die Zelle erhitzen, sonst geht Dir eventuell die Isolierung innen drin flöten. In dieser Zeit muß die Lötung sitzen und gut sein! Eine Lötpistole hat eine zu kleine heiße Fläche für sowas. Die Isolierung in der Zelle macht ca. 140-150° C mit, bevor sie schmilzt.
Wenn die Zelle insgesamt so heiß ist, daß Du Dich dran verbrennst, war's zuviel. 
Warum Inline? Kriegt man auch sehr schlecht wieder getrennt, wenn Du eine Zelle auswechseln mußt...
Seit ich für meine Packs (Seite an Seite) einen Weller WH3 mit der großen Spitze (10mm) verwende, ist mir noch keine Zelle beim Löten kaputt gegangen.
Antwort 2
Auch wenn Lötpistolen mit 100W angegeben sind, kann man damit trotzdem keine Akkus löten. Du brauchst einen normalen Lötkolben weil er eine viel größere Wärmekapazität durch die viel dickere Spitze hat. Wichtig beim Zellen löten ist, dass die komplette zu verlötende Fläche möglichst schnell heiß wird. Nach meinen Erfahrungen funktionieren Lötkolben ab etwas 50W bis ca. 100W sehr gut. Mehr als die Wattzahl ist aber das Volumen der Lötspitze (Wärmekapazität) wichtig.
Speziell beim Inline verlöten ist ein starker Lötkolben wichtig, da man gleich 2 Zellen erhitzen muß.
Hammerlötspitzen (ggf. samt passendem Kolben) bekommst Du z.B. bei der Fa. Battmann, ggf. auch mal Karlo fragen. 
Ich verwende zum Inline-Löten eine umgefeilte normale 12 (oder 14) mm Spitze: Ich habe den abgeflachten Teil abgesägt und ca. 10mm vom Ende oben und unten eine Vertiefung von je ca. 4-5mm eingefeilt. Die vorderen 10mm habe ich dann jeweils abgeflacht und das ganze verrundet - so dass daraus ein Minihammer mit ca. 8-10mm Dicke entstanden ist.
InlineLöten ist nicht besonders schwierig, erfordert aber trotzdem Übung. Am besten probierst Du es erstmal mit alten Zellen aus. 
Man muß ein Gefühl dafür bekommen wieviel Zinn man vorab auf die Zellen bringen sollte, wie lange man dann beide Zellen erwärmen muß (ca. 2s - 21,22, raus) und wie schnell man die beiden Zellen dann zusammenscheiben darf (relativ langsam).
Ich habe eine Schiene, in die ich die vorverzinnten Zellen lege. Die Zelle bei der ich am Minus löte, klebe ich mit Klebeband gut fest. Dann nehme ich den Lötkolben in die eine, die 2. Zelle in die andere Hand. Lötkolben dazwischen die Zellen halten, 2s warten, die lose Zelle etwas zurückziehen (damit man den Lötkolben gut rausbekommt) und dann die Zellen zusammenschieben. Hier kommt es auf das richtige Timing an: schiebst Du zu langsam, dann ist das Lötzinn schon wieder fest. Schiebst Du zu schnell, spritzt das Lötzinn weg und bildet Perlen, die in der Rinne um den Pluspol hängenbleiben und für Kurzschlüsse sorgen.
Für die richtige Zusammeschiebgeschwindigkeit der Zellen: ungefähr die Geschwindigkeit mit der man eine Tasse/ein Glas zum Mund führt - gemächlich sozusagen.
Frage:
Empfiehlt es sich eigentlich zwischen die Akkus "Isolierplättchen" einzulegen?
Wenn ja, macht ihr die selber und aus welchem Material?
Antwort 1
Das hängt von den Zellen ab. 
Wenn halbwegs genügend Platz zwischen Boden und nächstem Deckel bleibt (1mm), dann verwenden ich keine Plättchen. Dies trifft bisher für alle Zellen zu - selbst für die relativ kritischen RC3000H, wenn man den Schrumpfschlauch komplett entfernt.
Ich habe mal schlechte Erfahrungen mit Plättchen gemacht: Feuchtigkeit und Lötfett haben zusammen mit dem Plättchen eine leitenden Verbindung ergeben.
Ok, bei gepressten RC3000H habe ich die aufgeklebten Plättchen draufgelassen, könnte man vermutlich bei Zellen mit aufgeklebten Plättchen generell machen.
Kaufen kann man Plättchen z.B. bei Battmann im 50er Pack. Selbst machen geht auch, ist aber eine Fisselarbeit. Material: dünne Pappe z.B.
Antwort 2
Sorry, aber ich kann von Pappe nur dringend abraten. Zwar werden die Akkus/Zellen sicher nur in meinen Booten manchmal feucht ;-), aber dann saugt sich die Pappe voll ==> es rostet ==> es leitet ab.
Ich mache bei meinen (Panasonic-) Zellen sogar die serienmäßige Pappe zwischen Mantel und Pluspol raus, seit ich das gelernt (und bezahlt) habe.
Also: Irgendwas hydrophobes für die Plättchen nehmen, oder am besten weglassen. 
Antwort 3
Noch als Tip: bei Inline verlöteten Stangen entferne ich i.A. den Schrumpfschauch um die einzelnen Zellen und ziehen einen dünnen über die ganze Stange. Dann kommt so gut wie kein Wasser zwischen die Zellen.

Frage:
Wenn sich beim abreisen der Lötfahnen die Punktverschweißung mit löst und in den Akkus dann kleine Löcher sind, kann ich diese einfach mit etwas Lötzinn überdecken oder sind die Zellen hinüber?
Antwort 1
Wenn Du die Löcher wieder dicht bekommst, dann funktionieren die Zellen noch, wenn nicht, dann trocknen sie aus und gehen kaputt. Wenn's NiMH sind, dann liefern sie keine Spannungslage mehr. Die brauchen nämlich den Innendruck.
Aufgeschweißte Brücken muß man sehr vorsichtig und langsam entfernen, am besten sogar runterschleifen (mit einer Minibohrmaschine und einem Schleifstein).
Am besten kaufst Du Zellen, die nicht verschweißt sind - und noch besser: gepushte.
Antwort 2
Ging mir am Anfang auch so. Wenn Du beim runterreißen den Zellenboden beschädigt hast, hört man ein kurzes leises Zischen. Damit ist der Überdruck der Zelle `entfleucht`. Ich habe diese Zellen nur noch als Senderakku verwendet. Traue den Zellen nicht mehr die volle Leistung zu. 
Tipp zum verlöten: Ich schleife den Zellenboden und den Pluspol mit einem Schleifteller komplett an und streiche Ihn dünn mit Lötfett ein. Danach verzinnt es sich wie von selbst... Vor dem Inlinelöten putze ich das überschüssige Lötfett (teilweise verhärtet) mit einem Azeton getränkten Lappen weg. Das Inlinelöten wurde ja oben schon beschrieben.
 
Letzte Änderungen: 29.01.2001
   
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