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WM  1999
FSR-ECO


Text: Hans Büscher
Fotos:  Walter Vohl

 
ECO-Standard Junioren
ECO Expert Junioren Ergebnisse
ECO-Standard Senioren Ergebnisse
ECO-Expert Senioren Ergebnisse
ECO -TEAM Junioren Ergebnisse
ECO -TEAM Senioren Ergebnisse
Neues
Interview mit dem Weltmeister
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Insgesamt 84 ECO-Fahrer waren in der Tschchei am Start, 42 Jugendliche und eben so viele Erwachsene für vier ECO Klassen, ausserdem waren sechs ECO-Teams Junioren und zwölf ECO Teams Senioren am Start.
Der ECO-Kurs war gut vorbereitet. Er lag in einer nur zum Teil geschützten Ecke des Gewässers. Laut Regelwerk hätte es für uns Teilnehmer vier Läufe mit zwei Streichergebnissen geben sollen, aber der Veranstalter hatte nur drei Läufe vorgesehen, weil es sonst den Zeitplan gesprengt hätte. Für uns Fahrer war also jeder Lauf schon wie ein Finale! Das Risiko, hier einen Lauf zu verpatzen und in der Endwertung schlecht da zu stehen, war groß. So entschieden sich auch alle Fahrer, den ersten Lauf aus Sicherheitsgründen nicht zu aggressiv anzugehen. Der Wind machte vielen Gruppen einen Strich durch die Rechnung. Er war sehr böig und manche Boote kamen so richtig ins Fliegen. Diese ungewollten Sondereinlagen wurden aber wiederum von den Zuschauern gerne gesehen.

Die Startstelle für FSR-E-ECO

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ECO-Standard Junioren:

20 Teilnehmer waren am Start mit zweifacher deutscher Beteiligung. Vom Start weg setzte sich Ales Hribar aus Slowenien in Führung. Der spätere Sieger Maxim Matveev aus Russland hatte direkt ein Streichergebnis und durfte sich nun keinen Fehler mehr erlauben. Am Anfang noch vorne mit einer vielversprechenden Spitzenposition war Lee Pearson aus England dabei, leider konnte er sich in den nächsten Runden nicht mehr steigern. Die beiden deutschen Fahrer Jens Strobach und Daniel Hopf lagen mit ihren Ergebnissen im Mittelfeld. Die besten Runden wurden im letzten Lauf gefahren, mit 25,04 wurde Maxim Matveev Weltmeister, mit 8 Sekunden Rückstand Ales Hribar Vizeweltmeister. Die meisten Runden (26) im letzten Lauf fuhr Nina Holc, sie wurde damit Dritte.

Jens Strobach
 

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ECO Expert Junioren:
In dieser Klasse starteten 8 Fahrer. Einziger deutscher Fahrer war Jan Connemann und der ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer hier der beste sein würde. Mit zweimal 29 Runden wurde er wie erwartet Weltmeister in dieser Klasse. Der Zweitplatzierte, Jaroslav Vit aus der Tschechei, hatte fünf Runden weniger. Dritter wurde Jiri Petrle, ebenfalls aus der Tschechei, mit einer weiteren Runde Rückstand. Die ersten beiden Läufe waren für Jan Connemann Sicherheitsläufe. Im letzten Lauf wollte er so richtig angreifen, um endlich einmal 30 Runden zu fahren. Doch es kam anders, als er dachte, denn nach 20 Runden blieb das Boot nach einem Crash auf dem Rücken liegen. Aus der Traum von den ersehnten 30 Runden, aber dank seines defensiven Fahrens in den ersten beiden Läufen war ihm der Weltmeistertitel sicher.
Ergebnisse: ECO Expert Junioren
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ECO-Standard Senioren:

Die Klasse, in der sicherlich am härtesten gefahren wurde. Mit 22 Fahrern aus 9 Nationen ausserdem ein großes Fahrerfeld, 4 deutsche Fahrer waren dabei.  Karl Pesek aus Österreich, ein Fahrer mit viel Erfahrung, musste im ersten Lauf bereits nach 6 Runden aufgeben.
Die Nase vorne mit 28 Runden hatte Michael Dahm aus Deutschland. Die nächsten Fahrer hatten drei und mehr Runden Rückstand. Im zweiten Lauf kam auch für Michael Dahm nach einer ungewollten Bootsberührung das frühe Aus. Das Boot war für mehrere Stunden unter Wasser. Am späten Abend, nach einer großen Suchaktion, wurde es dann doch noch wieder gefunden. Voll Wasser und mit einem großen Loch im Rumpf. Am nächsten Tag war für alle ECO Einzelfahrer Ruhetag und so konnte das Boot wieder neu hergerichtet werden. Der letzte Lauf war für fast alle Fahrer der beste. Wieder 28 Runden und Michael Dahm war Weltmeister. Mit 4 Runden Rückstand wurde Karl Pesek noch Vizeweltmeister. Eine weitere Runde dahinter Jan Pubec aus der Tschechei auf Platz drei.
Ein Name, der schon lange mit Rennbooten in Verbindung gebracht werden kann, ist Nick Rees, seit langen mal wieder dabei und ein neunter Platz für ihn.
Die anderen deutschen Fahrer erkämpften sich achtbare Plätze im Mittelfeld. Platz 8 für Karlheinz Hopf, Platz 11 für Dieter Benke und Platz 12 für Hans Joachim (Hennes) Fritsche.
Ergebnisse: ECO Standard Senioren

Technische Daten des Weltmeisters
Name Boot Akku Propeller E-Regler Sender Servo
Dahm,            Michael Thiele 1008g GM Sanyo 2000 Benecken  29 Schulz Multiplex Hitec          HS 80

 
 
Die ersten drei ECO-Standard Sen. Boot des Weltmeisters Michael Dahm

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ECO-Expert Senioren:

Die Klasse mit den meisten Startern (35) von allen 27 Klassen. Unter den deutschen Fahrern, es waren fünf am Start, wurde schon vor dem Wettbewerb spekuliert, z.B. darüber, wie gut die Chinesen sind, oder ob schon einige der Teilnehmer mit den neuen Akkus fahren.
Am Start waren u.a. der amtierende Weltmeister von 1997 Zbynèk Fiser und der Weltmeister von 1995 Ralf Thiele.
Der erste Lauf begann spannend, denn der Wind wirbelte Erwartungen und Ergebnisse ein wenig durcheinander, so manch ein Fahrer machte nach dem Lauf ein langes Gesicht, weil doch nur weniger als gedacht an Runden auf der Ergebnisliste zu sehen war. Mit 28,09 Runden wurde Michal Kneys aus der Tschechei Erster im ersten Lauf. Eine Sekunde dahinter Ralf Thiele, der einen defensiven Sicherheitslauf fuhr. Die Brechstangentaktik brachte hier auf der WM für keinen Fahrer etwas.
Im zweiten Lauf gab es dann die ersten 30 Runden-Fahrer mit Zbynèk Fiser und Jörg Mrkwitschka. Wo waren die Chinesen, die alle gute F-3E Fahrer sind, diesen ECO Kurs kennen müssten! Um es einfach auszudrücken: bei Wellen lagen die Boote der Chinesen nicht mehr so gut. Einzelrundenzeiten von 9 bis 10 Sekunden bei glatten Wasser waren für sie kein Problem, hier aber kamen unvorhergesehene und unkontrollierbare Wellen von anderen Booten und vom Ufer dazu. Da waren Konstrukteure und Erbauer der Boote vor die Aufgabe gestellt, die Boote zum Liegen zu bekommen!
Auch ich hatte ein neues Boot erstmals im Einsatz, eine JAG`S-Schale. Im Training lief alles sehr gut, aber unter Wettbewerbsbedingungen fehlte mir mit dem neuen Boot eindeutig die Erfahrung.
Gerhard Zibauer konnte nur zum Teil mithalten, denn sein Hauptinteresse lag bei der Klasse F1E bis 1kg  in der er dann auch Weltmeister wurde. Platz 10 in ECO-Expert für ihn.
Der fünfte Fahrer aus Deutschland, Fred Connemann, kommentierte enttäuscht sein Abschneiden: Es ist nicht mein Wochenende! Platz 23 für ihn.
Der letzte Lauf brachte dann doch noch einige entscheidende positive Überraschungen. Jörg Mrkwitschka fuhr neue Bestzeit mit 31,04 Runden und wurde damit auch der neue Weltmeister.
Vizeweltmeister wurde der alte Weltmeister Zbynèk Fiser, der bereits vor 4 Jahren Zweiter geworden war.
Platz drei für Ralf Thiele, der im letzten Lauf alles auf eine Karte setzte und verlor. Sein Boot blieb nach 19 Runden liegen: Crash.
Der Russe Igor Matveev fuhr 29 Runden und machte einen großen Sprung aus dem Mittelfeld nach vorne auf Platz 5.
Der Autor schaffte nun auch 28 Runden trotz Dreher, Abtaucher und Kringel und hatte mit  Platz 7 sein Ziel, einen einstelligen Rang zu erlangen, erreicht.
Georg Humbel konnte sich nicht mehr verbessern, aber Platz 8 ist eine respektable Leistung und er wurde damit der beste Schweizer Fahrer.
Ergebnisse: ECO Senioren
Technische Daten Expert
 
 

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Einige Teilnehmer aus Deutschland
Der Autor bei den letzten Vorbereitungen
Eine neue ECO-Schale mit Kanten
Die Fultkammer des Flügel-Bootes wurde getestet
Flügel Boot in voller Fahrt
Flügel Boot in voller Fahrt
Die ersten drei in ECO Expert
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ECO -TEAM

Junioren:
6 Teams bei den Junioren waren am Start. Einen schlechten Start erwischte das spätere Sieger Team aus der Tschechei mit nur 57 Runden. In den Läufen zwei und drei konnten sich alle Teams verbessern, so dass das Team Tschechei mit 138 Runden gewinnen konnte. Platz zwei für die Slowenen mit 130,07 Runden. Das deutsche Team mit den Fahrern Daniel Hopf, Jens Strohbach und Sebastian Vees hatte ebenfalls 130 Runden, aber mit 13 Sekunden die schlechtere Einlaufzeit, somit nur Platz drei.
Ergebnisse: ECO Team Junioren

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Senioren:
10 Teams aus 7 Ländern nahmen daran teil. Die Entscheidung sollte denkbar knapp ausfallen zwischen den ersten drei Teams, Deutschland, Slowenien und den Tschechien. Mit einer Runde Vorsprung im letzten Lauf wurden die Fahrer Michael Dahm, Ralf Thiele und Gerhard Zibauer vom deutschen Team mit 160 Runden Weltmeister. Platz zwei für die Slowenen mit 159,13 Runden. Mit 5 Sekunden dahinter kamen die Tschechen auf Platz drei.

Ergebnisse: ECO Team Senioren
 
Die ersten drei ECO-Team Jun.
Die ersten drei ECO-Team Sen.

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Was gibt es neues?
Es gibt neue Regeln ab dem Jahr 2000 für ECO. Die wichtigste Änderung ist, dass keine Kringel mehr gedreht werden dürfen bei einer Bojenverfehlung. Mit anderen Worten: Wenn ein Fahrer eine Boje im Wettbewerb verpasst hat so darf diese Boje nicht nachträglich noch einmal umrundet werden. Es gibt dafür einen Rundenabzug. Das heisst im Klartext, es könnten im Extremfall drei Runden (Bojen) abgezogen werden, da aber eine Runde gefahren wurde, bliebe zum Schluß ein Minus von zwei Runden. Diese neue Regelung soll bewirken, dass das hektische Wiedereinfahren in den Kurs nach einer Verfehlung ausbleibt. Leider war für die WM noch die alte Regelung gültig und dadurch kam es auch zu so manch einen unnötigen Crash.
Eine weitere neue Regelung lautet: Nickel Metall Hybrid Akkus sind erlaubt. Die Fahrzeit wird nicht verlängert und bleibt bei fünf Minuten!

Die Fahrer, die auf dem Campingplatz in Osek waren, hatten zwei große Gewässer zur Verfügung und konnten hier soviel fahren wie sie wollten. Morgens ab 7 Uhr waren die ersten Boote schon zu hören, es wurde dann Zeit für uns, aufzustehen und zu frühstücken. Auch wir waren dann kurze Zeit später am Gewässer, um neue Einstellungen vorzunehmen, alles hatten wir doch wohl nicht zu Hause geschafft.

Die Rundenzählung war optimal, so dass es keine Beanstandungen gab. Die Senderkontrolle hätte vielleicht härter durchgreifen können um die Probleme, die sich jedoch in Grenzen hielten, noch besser in den Griff zu bekommen.

Von sechs ECO-Titeln holte die deutsche Mannschaft vier Titel und ist damit die erfolgreichste Nation in der Klasse ECO.

Vom Regen fast verschont, vom Wind teilweise sehr beeinträchtigt, erlebten wir während des Wettkampfes das Naturschauspiel der Sonnenfinsternis. Es wurde tatsächlich dunkel, die Veranstaltung wurde für eine Dreiviertelstunde unterbrochen. Nach dieser Pause fanden sich jedoch alle Teilnehmer sehr schnell in der Wirklichkeit wieder und die hiess für uns: ECO-Weltmeisterschaft. Und ob der Wettbewerb oder die Siegerehrung, hier war das ganze Szenario für die ECO-Teilnehmer nicht weniger beeindruckend. Ein Danke nach Duchcov.

Ein großer Bahnhof wurde dem neuen Weltmeister Jörg Mrkwitschka in seinem Heimatort bereitet. Die Ortseingangsschilder wurden ergänzt und am Abend kam so manch einer zum Gratulieren zur Familie Mrkwitschka.

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Letzte Änderungen: 17.08.2000
   
 © Jörg Mrkwitschka 
 © Hans Büscher