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Zellen für 2000, 03. 02.2000, Jörg MrkwitschkaNach meinem derzeitigen Wissensstand sind dieses Jahr folgende Zellen interessant:
NiCd:
NiMH:Sanyo RC 1700, NiCd: für Einsteiger; in der nationale Standardklasse mit Motor Hopf 600/20 oder Speed 600 7.2V reicht das für 5min Fahrspaß. Bezug über den Fachhandel.
Sanyo N1900-SCR, NiCd: die günstigere Industrievariante der RC2000. Ob es die Zelle dieses Jahr noch gibt, weiß ich nicht genau. Sie hat zwar eine etwas geringere Spannungslage als die RC2000, dafür aber oft etwas mehr Kapazität. Mit dieser Zelle wurde der 2. Wertungslauf 1999 in der Klasse Eco Expert (Fahrer Hans Büscher, gepushte Zellen von Hopf) gewonnen und auch der aktuelle Rundenrekord von Gerhard Zibauer (32 Runden, 10+x s) geht auf das Konto der Industriezelle (GM2000).
Sanyo RC 2000, NiCd: sofern noch erhältlich oder gebraucht aus dem letzen Jahr. Die Standardzelle 1999. Sollte auch 2000 noch für genügend Fahrspaß ausreichen. Ob es aber für die Top 10 bei Wettbewerben reicht? Mal sehen. Könnte aber gut sein.
Sanyo RC 2400, NiCd: Nachfolgezelle zur RC2000. Mittlere Spannungslage etwas niedriger als bei RC2000. Kapazität: nicht ganz die angegebenen 2400 mAh. Soll aber nicht schlecht sein. Werde sie kurzfristig ausmessen. Auf das richtige Pushen kommt es bei den Dingern wohl an. Ansonsten geht wenig, da die Spannungslage sonst sehr niedrig ist. Kann mittlerweile fast überall geliefert werden.
Panasonic SP, EX, 2000 (neu) NiCd: Alle bisher von mir gemessenen Panasonic NiCd Zellen waren in der Spannungslage so schlecht, daß ich sie erst gar nicht gefahren bin - zugegeben: gepushte Zellen habe ich auch nie besessen. Ralf Thiele hatte in den Jahren 1995/1996 mal zwei Packs gelb/schwarze 1700SP, die waren allen anderen Zellen überlegen, aber schon gegen RC2000 hatten die nichts mehr zu melden.
Sanyo NiMH 2200: Zelle seit Mitte 1999 über die USA bei Steve Hill erhältlich. Soweit mit bekannt ist, ist dies der erster Versuch von Sanyo einer NiMH-Zelle in SubD Bauform für Hochstromanwendungen zu produzieren. Sie soll eine Sinterzelle sein, was für niedrigste Innenwiederstände und damit hohe Entladespannungen steht. Gepusht sollen diese Zellen bisher das Beste an Spannungslage liefern, was derzeit messbar ist. Wird vermutlich nicht weiter produziert und durch die Sanyo NiMH 3000 abgelöst. Die Zellen sind ziemlich gleichwertig zu gut gepushten RC 2000, sozusagen der NiMH Ersatz dafür. Könnte für Hochstromanwendungen interessant sein (Hydro, Flieger,...).
Saft 3000 NiMH: ich hatte bisher nur ungepushte Zellen von GM (immerhin DM 90,- für einen Pack). Puh, sind die Zellen schlecht. Mit Abstand die schlechteste Spannungslage, die ich je gemessen habe. Nur knapp über 6 Zellen RC2000. Kapazität um 2500mAh. Ob sie wohl gepusht besser sind?
Sanyo NiMH 3000: Zelle bisher bisher nur bei Team Orion angekündigt. Liefertermin und technische Daten noch unbekannt. Wir sind aller sehr gespannt darauf... ;-)))
Panasonic NiMH 3000: Die Panas sind mit Abstand das Beste, was ich bisher an Zellen ausgemessen habe. Kapazität war etwa 2800 mAh bei 22A, Spannungslage etwas unter sehr gut gepushten RC2000, aber besser als ungepushte RC2000 und die N1900 SRC. Und die zweiter Serie der Zellen soll noch besser sein (echte 3000 mAh!!!). Werde sie demnächst genau ausmessen. Auch hier scheint es auf das richtige Pushverfahren anzukommen, sonst sind die Zellen zu weich (schlechte Spannungslage) und werden auch zu heiß. Erhältlich über Trinity (extrem teuer) oder genauso gut und günstiger bei Karlheinz Hopf.
Außerdem mögen's die NiMH gerne warm, d.h. damit sie richtig gut funktionieren müssen sie warm (35 - 45 °C) ins Boot. Der Grund hierfür ist der endotherme Entladeprozess - während der Entladung wird der Umgebung Wärme entzogen. Und ist die nicht vorhanden, dann klappts eben nicht mit dem Nachbarn ;-)). Gunnar hat da so seine Erfahrungen mit NiMH Senderzellen im Winter. Bei Kälte kommt der Entladeprozess nicht in gang, die Spannungslage sinkt auch bei geringen Belastungen extrem ab. Daher bleiben NiMH Zellen aber auch bei hohen Belastungen (hohe Entladeströme) relativ kühl, jedenfalls deutlich kühler als vergleichbare NiCd-Zellen.
Beim Laden ist es umgekehrt, der Ladeprozeß ist exotherm, d.h. die Zellen produzieren beim Laden sofort Wärme und nicht erst wie bei NiCd-Zellen gegen Ladeende. Um so verwunderlicher ist der enorme Wirkungsgrad der Zellen: muß man bei NiCd-Zellen etwa um den Faktor 1.2 bis 1.3 mehr Energie einladen als man herausbekommt (RC2000: 2.500 mAh eingeladen, 2050 mAh entladen), so liegt der Faktor bei NiMH eher bei 1.1. Also nicht wundern, wenn in die Panasonic NiMH 3000 nur wenig über 3000mAh reingeht.
Man sagt außerdem, dass NiMH Zellen
extrem kritisch auf Überladung regieren. Daher sollen sehr fein arbeitende
Delta-Peak-Lader verwendet werden. Ich laden meine Zellen bisher ganz normal
mit einem Robitronik NiCd Lader. Klappt bisher ganz gut, aber ich empfehle
da lieber vorsichtig zu sein. Die Saison wird mehr Aufschluß bringen.
Das oben gesagte bzgl. der Zellen hat sich bewahrheitet: ich habe inzwischen am eigenen Leib erfahren, wie empfindlich die Panasonic NiMH 3000 reagieren, wenn sie leer gelagert werden. SIE MÖGEN DAS ÜBERHAUPT NICHT !!!!! Sie quittieren das mit 200-400mAh Strafe, d.h. weniger Kapazität. Und dieses scheint dann dauerhaft zu sein. Interessanterweise erreichen solche "zerschundenen" Zellen zeitweise höhere Spannungslagen. Dummerweise nicht dauerhaft.
Die RC2400 habe ich nun auch mehrmals gemessen. Bei 22A erreichen sie bei mir gleichmäßig ca. 2280mAh. Sanyo hätte sie ehrlicherweise RC2200 oder RC2300 nennen sollen. Näheres siehe folgende Grafik (Anm.: alle Kurven mit ca. 22A +/- 0.2A gemessen):
Die Firma Hopf-Modelltechnik
hat neue ECO-Rümpfe im Programm (Flügel-ECO) und eine neue Domain
Adresse.
Nachfragen bitte direkt an die Firma.
Zur Zeit haben wir noch keine Daten von dem Boot.
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Zusätzlich haben wir zum Vergleich noch einen Lehner 1890-micro mit 15 Grad Timing (laut Aussage Lehner das Optimum) vermessen. Mit dieser Einstellung dreht der 1890 noch einen Tick (50 U/Min) langsamer als der Schulze auf Stufe 4 und hat dabei den Wirkungsgrad des 3SL.
Man kann festhalten, dass die Regler eigentlich alle innerhalb der Meßtoleranz identische Wirkungsgrade liefern - Tendenz: Schulze 88Wo minimal besser, Kontronik und Lehner identisch. Als Nebenaussagen kann man allerdings festhalten, dass der Kontronik 3SL im Vergleich zum Lehner mit ca. 18-20 Grad Timing am Viper dreht.
Vom Handling her ist der Schulze-Regler spartanisch in den Einstellmöglichkeiten: man kann zwischen 4 Stufen im Timing wählen - dies geschieht einmalig über eine spezielle Steckbrücke und wird dann dauerhaft gespeichert. Beim Einschalten meldet sich der Regler dann mit Piepstönen, deren Anzahl der gewählten Stufe entspricht. Die Neutralstellung ist selbstlernend, der Stellweg fest (Finetuning per Senderstellweg). Hochlauf- oder Auslaufzeiten sind nicht einstellbar, ebenso weder Unterspannungsabschaltung, noch Drehrichtung, Anlaufhilfen, Motorkennlinien, Bremse oder sonst was.
Trotzdem macht er - trotz Optimierungen bei Kontronik und Lehner per PC-Software - den besten Eindruck was die Einstellungen angeht. Die Hochlaufphase ist schneller als bei Lehner und erste recht als Kontronik, trotzdem sauber und ohne Rucken und Zucken (nicht wie beim 3SL!). Eine Bremse gibt es in der Software für Boote nicht, die Unterspannungsabschaltung ist wie bei Schulze üblich sehr niedrig. Die Hold-Phase nach verlorenem Empfängersignal beträgt 0,3 s - nicht die tödlichen 3s wie bei Kontronik. Kommt das Signal wieder, läuft der Regler sauber nach Einnahme der Neutralstellung am Sender wieder an.
Der Schulze kommt mir etwas weniger feinfühlig im Reglerverhalten vor. Dies kann aber auch daran liegen, dass wir für die Tests den Sender noch nicht feinjustiert hatten und wir diese Tests im Leerlauf durchgeführt haben. Jedenfalls "hängt" der Regler extrem direkt am Gasfinger - nicht so luschig wie der 3SL.
Man fragt sich, warum man an den Lehnern und Kontronik so viel einstellen muß, wenns auch quasi ohne Einstellung noch besser geht? Der Grund ist wohl, dass Schulze für jedes Einsatzgebiet spezielle Regler anbietet, d.h. einen Bootsregler kann man z.B. nicht in den Heli-Modus versetzen. Aber muß das den sein? Ich bin ja eigentlich immer für Einstellmöglichkeiten (Spielereien) zu begeistern, aber anbetracht des Ärgers, den ich schon mit gelöschten oder veränderten Einstellungen hatte, kommen mir die anderen Regler wie eierlegende Wollmilchsäue vor - und ich mag in diesem Fall weder Eier noch Milch noch brauche ich Wolle.
Der Regler ist dick mit Schutzlacke überzogen und wiegt ohne Kabel nur 31g. Selbst mit Kabeln komme ich ca. 15-20g unter dem Gewicht des Kontronik oder Lehners raus. Durch den Schutzlack sollte der Regler sozusagen wasserfest sein (habe ich allerdings noch nicht getestet ;-)))). Eine Selbstzerstörung wie bei den Lehnern ist nach Aussage der Fa. Schulze durch die Verwendung eines Industrie-Chips zur Motorsteuerung ausgeschlossen, da dieser Chip diverse Überwachungsfunktionen eingebaut hat.
Was bleibt ist der Preis: DM 589,-. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich nach Kontronik oder Lehner-Nomenklatur allerdings um einen 130A-Regler handelt durchaus angemessen. Ich kenne die aktuellen Lehner-Preise nicht genau, aber der 1895-micro soll wohl nun auch deutlich über DM 500,- kosten und der 150A-Kontronik war mit DM 699,- angekündigt. Mal sehen, was er kostet, wenn er mal lieferbar ist - Kontronik hat jedenfalls schon mal die Preislisten von der Homepage genommen.
Für DM 419,- steht noch eine 56A-Variante (future 45Wo) des Schulze-Regler mit Wasserkühlung zur Auswahl, die für die Wettbewerbsklassen Eco, Mono/Hydro I/II auch ausreichend sein sollte.
Fazit: Dies ist mein Regler für 2001
!!!
P.S. Inzwischen hat der Regler auch seinen
ersten Einsatz im Boot hinters sich. Wie die Luftschraubentests schon vermuten
ließen, funktioniert er sehr gut. Er hängt ziemlich direkt am
Gas, Sprintstarts sind nun endlich wieder möglich. Einige Tropfen
Wasser haben ihm nichts ausgemacht. Speed, wie nicht anders zu erwarten,
ziemlich ähnlich zum vorher gefahrenen 3SL.
Letzte Änderungen: 02.12.2010 | |
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